Künstler-VITA Henriette Echghi-Ghamsari
Ich wurde 1950 in Geilenkirchen-Süggerath im heutigen Kreis Heinsberg (NRW) geboren. Nach meiner Schulausbildung erlernte ich das Kürschnerhandwerk. 1970 siedelte ich mit meinem Mann in den Iran über. Dort traf ich eine noch von traditioneller Kunst und Handwerk geprägte Kultur an und erlernte die traditionellen Grundelemente und den Grundaufbau der bildnerischen Gestaltung — z.B. die Herstellung und Anwendung von Farbwerkstoffen, Miniaturen und Fresken —, die ich durch eigene Studien bis zu meinem heutigen technischen Stand ausweitete.
Der politische Umschwung im Iran veranlaßte mich und meine Familie 1979 zur Rückkehr nach Deutschland. Heute lebe und arbeite ich als freischaffende Künstlerin in Geilenkirchen.
Grundlage meiner künstlerischen Arbeit
ist die Leidenschaft an der Gestaltung, die Begeisterung gesehenes, wahrgenommenes und gefühltes festzuhalten und zu verfremden. Durch meine Vorliebe zur Philosophie und Mystik, sowie das Erleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen in meinem Lebensumfeld gibt es viel inspirierendes.
Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Betrachtung des Wechselspiels menschlicher Möglichkeiten, Abhängigkeiten und Veränderungen. Ihren Ausdruck findet diese Betrachtung in großzügigen figurativen Bildern und Skulpturen. Dabei geht es mir aber nicht um eine realistische, naturgetreue Abbildung des Menschen, sondern vielmehr um die Visualisierung unterbewusster Schichten des menschlichen Bewusstseins. Die Figur ist nie Abbild, sondern das Aufzeigen eines Zustandes.
So entstehen intensive, reduzierte, teils geometrische Werke, in denen die Figur aus dem natürlichen Umfeld herausgelöst und oft bis zur linearen Struktur reduziert wird. Durch das Verbinden verschiedener Materialien suche ich nach immer intensiveren Aussagen.
„Dabei geht es Ihr inhaltlich weniger um die Aktualisierung des persönlichen Leidensweges Jesu Christi […] sie läßt vielmehr Christus als Spiegelfigur fungieren, um uns unseren Leidensweg vor Augen zu führen […] und regt hierdurch zum Nachdenken an: zum Nachdenken nicht nur über den Tod, über Glauben, sondern auch über unser Leben, die Beziehung zu unseren Mitmenschen, unser Verantwortungsgefühl nachfolgenden Generationen gegenüber.“
Lebenslauf
1950 | geboren in Geilenkirchen (NRW) |
1966 | Abschluss im Pelz/Kürschner-Handwerk |
1966 – 67 | Fachschule für Textildesign in Krefeld |
1972 | Lehre/Studien der trad. Kunst, FH für angewandte Kunst Teheran/Iran |
1973 – 75 | Weiterbildung in der Klasse Malerei bei Mohammed Fooladie (Teheran/Iran) |
1975 – 77 | Weiterbildung in den Werkstätten für Intarsien, Mosaik, Fresko & Textildruck |
seit 1977 | freie künstlerische Tätigkeit im Iran |
seit 1982 | in Deutschland freischaffend künstlerisch tätig |
1986 | Weiterbildung, bei Ulrich Summerer Dozent für ästh. Bildung, Bildnerisch-plastische Arbeiten /EV – Akademie Altenkirchen |
seit 1986 | als Dozentin in der Erwachsenenbildung / Workshops tätig, Evang. & Kath. Bildungswerk / VHS Aachen & Heinsberg |
Mitgliedschaften
1985 | Mitglied der Künstlergruppe Canthe |
1990 | Vorsitzende des Kunstvereins Canthe e.V. |
1999 | Gründungsmitglied des Künstlerforums BFBK |
2010 – 17 | Gründungsmitglied/Vorsitzende des Vereins GK-Kulturgut! Kunst & Kultur in Geilenkirchen e.V. |
2015 | Mitglied Kulturwerk Aachen |
2016 | Mitglied des Berufsverband Bildender Künstler (BBK) Aachen/ Euregio (seit 2017 Vorstandsmitglied) |